Stand: 7.5.2025
Stand: 7.5.2025
Intelligente Lastmanagementsysteme steuern aktiv die Stromnachfrage. Sie passen die Ladeleistung der Ladestationen an die vorhandene Netzkapazität an.
Mithilfe von Lastmanagement nutzen Sie das volle Potenziale Ihres Gebäudeanschlusses – ohne ihn dabei zu überlasten. Ladevorgänge werden effizienter, Kosten vermieden und das zeitgleiche Laden mehrerer Elektroautos überhaupt erst möglich. Ein Muss für alle Gebäude/Standorte mit mehreren Ladepunkten.
Lastmanagement regelt bei Ladevorgängen von E-Autos intelligent die Stromverteilung. Ziel ist es nicht, dass Ladestationen weniger Strom verbrauchen. Ihre Ladeströme sollen nur gleichmäßiger verteilt sein und das Stromnetz nicht überlasten.
Das erfolgt zum einen über die Lastverschiebung, d.h. der Verbrauch wird gezielt auf Tageszeiten verschoben, in denen besonders viel Energie verfügbar ist.
Zum anderen wird die maximal verfügbare Ladeleistung, die vom Netz bezogen werden kann, festgelegt und nach Bedarf verteilt. Zeitgleiche Ladevorgänge an Ladestationen werden so erst ermöglicht. Die verfügbare Energie wird dabei bestmöglich auf alle gleichzeitig ladenden Fahrzeuge aufgeteilt.
Beispiel: Für Wallboxen von einer Tiefgarage steht maximal 22 kW Ladeleistung zur Verfügung. Je nachdem, wie viele Autos laden, verteilt das Lastmanagementsystem die Leistung:
Ist nur ein Elektrofahrzeug an einer Wallbox angesteckt, lädt es mit 22 kW.
Sind zwei parallel angesteckt, bekommt jedes E-Auto 11 kW Leistung. Der Ladevorgang dauert länger.
Jedem Netzanschluss steht nur eine gewisse Kapazität an Strom zu einem Zeitpunkt zur Verfügung. Ladestationen haben in der Regel keinen eigenen Stromanschluss. Sie nutzen den bestehenden Anschluss des Gebäudes, in dem sie sich befinden. Wenn mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig in einer Tiefgarage laden, kann die benötigte Strommenge größer als diese Bezugsgrenze sein.
Mithilfe von Lastmanagement wird die Kapazität des Hausanschlusses nicht überschritten. Es kann nur bis zu einer maximalen Ladeleistung geladen werden. Teure Lastspitzen werden so vermieden und Kosten gespart.
Der Begriff „Last“ bezeichnet in der Elektrotechnik den Stromverbrauch. Eine Lastspitze ist ein kurzfristig extrem hoher Verbrauch. Sie tritt auf, wenn viele elektrische Geräte gleichzeitig sehr viel Energie beziehen.
Der Einsatz von Lastmanagement wird besonders dort empfohlen, wo es hohe Schwankungen beim Stromverbrauch im Tagesverlauf gibt. Das ist vor allem für Gebäude bzw. Standorte mit vielen Ladestationen wichtig. Laden mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig in einer Tiefgarage, auf einem Kundenparkplatz oder vor einem Mehrparteienhaus, wird in kurzer Zeit eine sehr große Energiemenge benötigt. Um Netzüberlastungen zu vermeiden, müssen die Ladeströme gesteuert werden.
Besonders die Anschlussleistungen von bestehenden Gebäuden sind nicht zwingend für das Laden von mehreren Elektroautos ausgelegt. Die Netzkapazität könnte prinzipiell erweitert werden. Gerade für Gebäude mit einer Ladeinfrastruktur, an der nicht ständig parallel E-Autos laden, wird eine hohe Ladeleistung aber nur punktuell gebraucht. Die Installation und Kosten für eine Erweiterung des Netzanschlusses stehen in der Regel nicht dafür. Der Einsatz von Lastmanagement ist die bessere Alternative.
Gerade wenn viele E-Autos parallel laden, kann es ohne Lastmanagement zu einer Überlastung des Gebäudeanschlusses kommen. Die Netzkapazität wird überfordert. Teure Lastspitzen, Stromausfälle oder Beschädigungen der Stromleitungen können die Folge sein.
Es wird zwischen statischem und dynamischen Lastmanagement unterschieden. Die maximal verfügbare Ladeleistung wird unterschiedlich bestimmt.
Ladevorgänge dürfen eine festgelegte maximale Ladeleistung nicht überschreiten. Wenn mehrere Autos laden, wird diese Maximalleistung aufgeteilt: Von 75 kW Leistung bekommen beispielsweise fünf angeschlossenen E-Autos jeweils 15 kW.
Statisches Lastmanagement kann nicht auf Netzüberlastungen in Echtzeit reagieren. Die Maximalleistung wird bei der Inbetriebnahme der Ladesäulen festgesetzt.
Wenn es im Gebäude, in dem sich die Ladepunkte befinden, keine weiteren größeren Stromverbraucher gibt, ist ein statisches System für den Betrieb von mehreren E-Ladestationen ausreichend. Die Anschaffungskosten sind geringer und die Installation einfacher.
Dynamisches Lastmanagement passt die verwendbare Leistung in Echtzeit an den Stromverbrauch an. Die zur Verfügung stehende Strommenge hängt von dem Gebäude ab, an bzw. in dem sich die Ladestationen befinden. Das ist besonders für Anschlüsse relevant, die neben den Ladestationen noch weitere große Energieverbraucher haben (z.B. Produktionsanlagen).
Die Ladeleistung ist somit an den Anschlusswert des gesamten Gebäudes gekoppelt und angepasst. Der Energieverbrauch ist z.B. in einem Restaurant über den Tag verteilt unterschiedlich hoch. Die Küche braucht mittags und abends viel Strom, nachts hingegen kaum bis wenig. In den Nachtstunden kann die Anschlussleistung verstärkt für die Ladestationen genutzt werden, sodass mit einer höheren Leistung geladen werden kann.
Reicht die Anschlussleistung nicht aus, um alle Fahrzeuge mit mindestens 4,2 kW Leistung zeitgleich zu laden, wird der Ladevorgang abwechselnd für einzelne Autos pausiert und wieder fortgesetzt.
Es fallen einmalige Anschaffungskosten und laufende Betriebskosten an.
Die Anschaffungskosten hängen von der Art, dem Umfang und den jeweiligen Standortanforderungen ab:
Statisches Lastmanagement ist günstiger, da es den verfügbaren Strom einfach gleichmäßig auf alle Ladepunkte verteilt. Weniger technische Komponenten sind nötig, was die Installations- und Anschaffungskosten senkt.
Dynamisches Lastmanagement ist teurer, da es technisch komplexer ist. Die Stromverteilung wird kontinuierlich überwacht und ggf. anpasst. Das sorgt für eine effizientere Nutzung des Stromnetzes, verursacht anfangs aber höhere Anschaffungskosten.
Die Höhe der laufenden Betriebskosten hängen u.a. von der Gesamtanlage, der Art der verwendeten Wallbox und den vereinbarten Modalitäten ab.
E-Fahrzeugflotten
Hotels
Restaurants
öffentliche Einrichtungen
Handel & Gastronomie
Parkhäuser
Einfamilienhäuser mit PV-Anlagen
Gemeinschaftsanlage mit Lastmanagement
Nicht jede Wallbox kann Lastmanagement standardmäßig verwenden. Sie muss dazu fähig sein.
Ob eine aktive Leistungssteuerung für Unternehmensflotte gebraucht werden, hängt davon ab, wo die E-Firmenwägen am häufigsten geladen werden. Werden sie überwiegend am Firmengelände geladen, wird Lastmanagement benötigt. Werden die E-Firmenwägen häufiger an öffentlichen Ladestationen oder bei den Mitarbeiter:innen zuhause geladen, ist es nicht zwingend notwendig.
Wenn es weitere größere Energieverbraucher im Unternehmen gibt (z.B. Maschinen bei Produktionsstätten) oder mithilfe von PV-Anlagen Solarstrom an Unternehmensgelände gewonnen wird, wird der Einsatz von dynamischen Lastmanagement empfohlen.
In Hotels gibt es besonders tagsüber große Stromverbraucher, z.B. Küche, Wellnessbereich. In den Nachtstunden wird hingegen weniger Energie gebraucht.
Durch dynamisches Lastmanagement kann die maximal verfügbare Energie nachts besser für die hoteleigenen Wallboxen genützt werden. Mehr Leistung steht dann dem Laden von E-Autos zur Verfügung, der Ladevorgang wird in der Regel so beschleunigt.
Mit eigenen Wallboxen für Gäste, Kund:innen oder Mitarbeiter:innen wird der Standort von Geschäften, Restaurants und Co aufgewertet. Lastmanagement hilft dabei die Errichtungskosten zu optimieren. Bei einer sehr hohen Nutzerfrequenz wird dynamisches Lastmanagement empfohlen.
Mit dem Abrechnungsservice der Salzburg AG schöpfen Sie das volle Potenzial Ihrer Wallbox aus: Ladevorgänge werden automatisch verrechnet – individuell tarifierbar und ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Sie.
Sie sind Hausbesitzer:in und besitzen eine PV-Anlage? Auch in diesem Fall ist der Einsatz einer Wallbox mit dynamischen Lastmanagement zu empfehlen. Wie viel Leistung das E-Auto aufnehmen kann, hängt dann davon ab, wie viel Energie der Haushalt verbraucht und wie viel Solarstrom gerade zeitgleich erzeugt wird.
Eigentümer:innen eines Mehrparteienhauses können gemeinsam eine Gemeinschaftsanlage errichten. Vom integrierten Lastmanagement und dem sicheren Laden an eigenen Wallboxen profitieren alle Bewohner:innen.
Bei Neubau und Sanierungen können die technischen Vorrausetzungen bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Im Bestand ist eine entsprechende Nachrüstung nötig. Das intelligente Lastmanagement hilft dabei, die Errichtungskosten im Rahmen zu halten. Einen Leitfaden finden Sie im Planungshandbuch für Wohnbau und Parkgaragen.
Seit 2024 ist in Salzburg bei mehr als zwanzig Parkplätzen, die nicht von Bewohner:innen genutzt werden, ein Ladepunkt verpflichtend.
Eine Backend-Anbindung erlaubt die Echtzeit-Datenüberwachung. Da sämtliche Ladevorgänge erfasst werden, ist eine Datenauswertung samt Ladeoptimierung einfacher durchzuführen. In Verbindung mit einem Lastmanagementsystem entsteht so eine durchdachte und einfach zu steuernde Ladeinfrastruktur.
Lastmanagement zielt darauf ab, den Strombedarf gleichmäßig zu verteilen und Lastspitzen zu vermeiden. Indem die verfügbare elektrische Leistung automatisiert auf die Fahrzeuge aufgeteilt wird, können mehreren E-Autos parallel laden.
Der Aufwand oder Ertrag ist abhängig von der Gesamtanlage und den vereinbarten Modalitäten.
Moderne E-Autos laden in kurzer Zeit hohe Mengen an Strom. Werden an einem Standort mit mehreren Ladepunkten mehrere Fahrzeuge geladen, besteht ohne Lastmanagement die Gefahr, dass die Leistungskapazität überschritten wird.
Die maximal verfügbare Ladeleistung wird unterschiedlich bestimmt. Beim statischem Lastmanagement wird ein fester Wert definiert, beim dynamischen wird die Verteilung an den aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit angepasst.